Zwischen dem 13. und 15. Tag der Gefangenschaft konnte ich ein kleines Waldfragment ohne Tiefe und aus der Perspektive machen.
Dieses Bild wird einfach auf einen Haufen von Details reduziert, ohne dass man ihm einen Platz in einem bestimmten Kontext zuweisen kann. Hier besteht der Wald vielmehr aus einem unentwirrbaren pflanzlichen Labyrinth, das jede Möglichkeit des Eindringens in den Wald verhindert.
Nur GPS-Koordinaten können den Wald identifizieren und ihm eine physische Realität zuordnen (51°16’44 “N 12°19’46 “E).
Jenseits dieses Bildes stehen wir in Frankreich immer noch unter Arrest, und die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Da es in dieser “Zeit” nicht mehr möglich ist, im Wald zu wandern und den Frühling zu genießen, kann diese “Zeit” dazu dienen, andere plastische Wege zu erproben und neue visuelle Erzählungen auszuprobieren.
Es ist für mich auch eine Zeit, mich auf die Fortsetzung meiner Reise in Deutschland zu freuen, sobald sich die Grenzen wieder geöffnet haben, und Europa wieder vereint zu sehen, solidarisch und ohne Grenzen.
Ich muss noch die Hälfte des Weges bis zur Ostsee zurücklegen. Diesen zweiten Teil der Route möchte ich als Radfahrer absolvieren und dabei die Panoramablicke auf Norddeutschland nutzen! Es wird großartig werden !
Bis zur Entlassung aus der Haft soll es Ihnen gut gehen!