“{…} Seine Arbeit zeigt ein Engagement für das Lebendige, ein wenig so, als würde er ihm eine Stimme geben. Seine Zeichnungen zeugen von der durch den Menschen verursachten Zerstörung der Natur. Der Künstler praktiziert in seinen Notizbüchern viel Motivzeichnung, er zeichnet zerbrechliche Waldgebiete. Er taucht in die Landschaft ein, die er darstellt, und trifft sich mit Aktivisten, Künstlern und Umweltverbänden in Frankreich und Deutschland. Seine Zeichnungen mit dem Titel Open-Pit Mine (2020) zeigen zum Beispiel die monströsen Ausgrabungen, die im Tagebau Hambach in Nordrhein-Westfalen vorgenommen werden. Der Ort, den der Künstler zeichnet, enthält keinerlei Vegetation, und weiße, leere Linien werden in dem Werk gelassen, um den katastrophalen Eingriff des Menschen in die Umwelt zu verdeutlichen. Dieses Gebiet, das auf Kosten eines der letzten Primärwälder Deutschlands übernutzt wird, ist für einen Großteil der CO2-Emissionen in diesem Land verantwortlich. Hier wird der Künstler zum Zeugen der Katastrophe und informiert uns über die laufende Zerstörung durch das Mittel der Zeichnung: Tusche und Papier als einzige Waffen, um uns zu warnen und das Gebiet, das Lebendige, zu verteidigen. Er stellt seine Kunst in den Dienst der Ökologie, er macht sie mit sehr bescheidenen Mitteln zu einem Sprachrohr. {…}”.
L’artiste et le Vivant, pour un art écologique, inclusif et
engagé, Valérie Belmokhtar, PYRAMYD Éditions, Paris, october 2022
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