Infos

Emmanuel Henninger ist ein im Elsass ansässiger Künstler, der sich den deutschen Sprachräumen zuwendet. Er hat sein Studium an der Universität Straßburg in Bildender Kunst und an der Universität des Haute- Alsace in Sozial- und Solidarökonomie abgeschlossen und hat eine Zeichenpraxis entwickelt, die Teil einer tiefen und persönlichen Beziehung zu den Räumen der Natur ist, die er regelmäßig durchquert und die er zum Leben braucht. Als Mensch, der sich dem Lebenden bewusst ist, repräsentiert er dessen Vielfalt nach einem doppelten Ansatz, der von der romantischen Vision der erhaltenen Landschaft zur kritischen Vision der Landschaft, die durch menschliches Handeln praktiziert oder verändert wird oszilliert.

Geprägt von seiner Beziehung zu anderen und seiner Beziehung zur physisch erprobten Umwelt, hat Emmanuel Henningers künstlerische und ökologische Subjektivität ihn seit 2017 dazu veranlasst, natürliche Umgebungen zu erforschen, um die Wahrnehmung von Räumen, denen man in den Bergen oder Wäldern, insbesondere in den elsässischen Vogesen oder in den deutschen Wäldern, begegnet, visuell neu zu erfassen und durch seine atelierhafte zeichnerische Arbeit die “Zustände der Landschaft” durch drei ästhetische Bewegungen zu bewahren : durch eine immersive Annäherung, die der Dichte der Vegetation so nahe wie möglich kommt, durch einen interpretativen und fiktionalen Zugang zu Darstellungen von Landschaftsschauplätzen und durch einen dokumentarischen und objektiven Zugang zu Landschaften, die absichtlich vom Menschen verändert und durch den Akt des Zeichnens bezeugt werden.

Die zusammengesetzten Darstellungen von Landschaften, die aus dieser Dynamik der Schöpfung in einem Umweltkontext entstehen, laden den Betrachter ein, eine ästhetische Beziehung zu den so suggerierten und manchmal benannten Naturräumen aufrechtzuerhalten. Die Zeichnungen von Felsen und Wiesen der elsässischen Vogesen oder die Bilder, die aus einer in die Primärwälder des Elsass und Deutschlands eingedrungenen Vision entstanden sind, können somit als “ Porträts natürlicher Fragmente ” betrachtet werden, die manchmal dazu einladen, die Zustände des unberühreten Lebens mit Einfühlungsvermögen anzuschauen, manchmal über die Verbundenheit nachzudenken, die wir als Zeitgenossen gegenüber Zuständen von Landschaften kennen können, die nicht oder wenig anthropisiert sind, isoliert wie Figuren, die ebenso belebt sind wie sie uns beleben. Gleichzeitig tragen diese Zeichnungen, die nicht reine realistische Landschaftsausführungen sind, zur Konstruktion eines Imaginären bei : manchmal autonom, manchmal nach einem modularen Assoziationssystem zusammengesetzt, erinnern uns diese Darstellungen daran, dass die Erfahrung der Natur im Auge, in der Erinnerung und in der Wiederholung des Kontakts, der mit den Formen des empfindlichen Lebens gemacht wird, immer wieder neu formuliert wird.

In jüngerer Zeit hat Emmanuel Henningers Interesse an der Problematik der Subsistenz alter Ökosysteme und ihrer Veränderung unter dem Einfluss von Aktivitäten zur Ausbeutung natürlicher Ressourcen dazu geführt, dass während seiner jüngsten Reise nach Deutschland ein Hauptwerk aus seinem künstlerischen Schaffen hervorgegangen ist: Der Zeichensatz “ Open-Pit Mine” öffnet einen visuellen Bruch in der verwundeten und vernarbten Landschaft des Tagebaus Hambach, der durch die Ausbeutung eines Braunkohlevorkommens im industriellen Maßstab geschädigt wird, das für die Zerstörung des gleichnamigen Waldes verantwortlich ist und eine wichtige Quelle für Treibhausgasemissionen im europäischen Maßstab darstellt. Mit diesem präzisen und prägnanten Werk leitet Emmanuel Henninger eine einzigartige und engagierte künstlerische Praxis ein, die an der ökosphärischen Revolution der Sprachen der zeitgenössischen Kunst teilnimmt und dabei die Aufmerksamkeit der regionalen und grenzüberschreitenden Kunstszene verdient

Mickaël Roy, Kunstkritiker, Mai 2020

Biografie

1980, Mulhouse, Frankreich

Ansässiger Künstler bei Motoco & Co

AUSSTELLUNGEN (Auswahl)

2024

Artstübli + Atelier Mondial, Basel (CH), Austellungskommissariat : Alexandra Stäheli & Isabel Balzer

Salon National des Beaux-Arts de Paris (FR), Ausstellungskommissariat : Béatrice Meunier-Diéry & Isabelle Lawson

Agence VUXE, Straßburg (FR), im Rahmen des Preises 1% Culture

Espace Landowski, Boulogne-Billancourt (FR), „Carte Blanche“, Carré sur Seine, Ausstellungskommissariat : Maria Giovanna Gilotta, Isabelle Lefort et Florence Provost

2023

Museum Altes Rathaus, Leingarten (DE), Ausstellungskommissariat : Friedrich Eichholz

Villa Mohr, München (DE), mit der Unterstützung der Region Grand Est, Frankreich (Aide à la Diffusion en Arts Visuels 2023)

Galerie Sandra Blum, Strasbourg (FR), „Le temps des ardoises“, Ausstellungskommissariat : Catherine Gangloff & Michel Dejean

Kunstbunker, Bochum (DE), „Found and Lost“

La Filature, Scène Nationale, Mulhouse (FR), „Biennale de la Jeune Création dans l’Art Contemporain“, Kuratorin der Ausstellung : Emmanuelle Walter

Delphi Space, Freiburg (DE), „Energie | Energeia“, Ausstellungskommissariat : Daniel Vollmer & Max Siebenhaar

Parc de Wesserling- Écomusée textile (FR), „Sous les cendres d’Eden“, Ausstellungskommissariat : Ugo Lange

Kunstverein Unna e. V., Unna (DE), „Found and Lost“

Galerie Sandra Blum, Straßburg (FR), „Point de vue sur le paysage“, Ausstellungskommissariat : Sandra Blum

Galerie Horae, Paris (FR), „Tisser des liens“, Ausstellungskommissariat : Gervaise Thiriet & Nicolas Deshais-Fernandez

2022

Galerie Regardez, Lörrach (DE), „Found and Lost“

Tuchwerk Soers, Atelier Pasch, Aachen (DE), „Kunst an der Kante, Positionen zum Rheinischen Braunkohlerevier“

Le Séchoir, Mulhouse (FR), „1,1°“, Ausstellungskommissariat : Jonathan Nass & Paul Béranger  

Galerie Robet Dantec, Belfort (FR), „Point de vue“, Ausstellungskommissariat : Catherine Robet

Fondation François Schneider, Wattwiller (FR), „Botanica„, Ausstellungskommissariat : Marie Terrieux

2021        

FABRIKculture, Hégenheim (FR), „Point couru au lieu de travers„, Ausstellungskommissariat : Mimi von Moos, im Rahmen von „Regionale 22

Espace Bertrand Grimont, Paris (FR), “La Petite Collection”, Ausstellungskommissariat : Pauline Lisowski & Florence Lucas

Espace Frans Krajcberg, Paris (FR), „Vivants !„, Ausstellungskommissariat : Art-Exprim

Dalan Art Gallery, Jerewan (ARM), Ausstellungskommissariat : Sona Hovhannisian, im Rahmen des Kunststipendium in Armenien, von KulturDialog Armenien und Atelier Mondial, International Arts Exchange Program, unterstützten

CEAAC (Centre Européen d’Actions Artistiques Contemporaines), Strasbourg (FR), „Des herbes folles„, Ausstellungskommissariat : Viktoria Von der Brüggen

T66 Kulturwerk, Freiburg i.B (DE), „Regionale 21“, Ausstellungskommissariat : Chris Popovic, Helge Emmaneel, Alfonso Lipardi

KÜNSTLERRESIDENZEN

2024

OTTAWA | KANADA, Saw Center & Französische Botschaft in Kanada

2021

ERIWAN | ARMENIEN, Atelier Mondial, International Arts Exchange Program & KulturDialog Armenien

ART FAIRS

2024        

ART TAIPEI (Taipeh, Taiwan)

ST’ART (Straßburg, Frankreich)

Salon des Beaux-Arts de Paris (Paris, Frankreich)

PÄDAGOGISCHE PROJEKTE

2024         Landwirtschaftliche Gymnasien (Obernai & Rouffach), Fach Erinnerung: Erkundung der Steinbrüche im Elsass

2023        HEAR, Haute École des Arts du Rhin (Mulhouse), Annäherung an postindustrielle Landschaften

2022        Art-Exprim (Paris) in Partnerschaft mit dem Centre Pénitentiaire du Bois d’Arcy

2021         La Filature, Scène Nationale – Canopé, Collège de Dannemarie et de Colmar

2020        Young Caritas Berlin

PUBLIKATIONEN

2024

Energie:Energeia, DELPHI e.V., Freiburg im Breisgau, Deutschland, Ausstellungskatalog

2023

Au cœur du vivant, les liens entre les artistes et la nature, Valérie Belmokhtar, PYRAMYD Éditions, Paris

Emmanuel Henninger, un artiste mulhousien à l’écoute de l’anthropocène, David Bourgeois, Historisches Verzeichnis, Gesellschaft für Geschichte und Geographie, Mulhouse

2022

L’artiste et le Vivant, pour un art écologique, inclusif et engagé, Valérie Belmokhtar, PYRAMYD Éditions, Paris

2021        

Projekt Klimaschutz, Was jetzt geschehen muss, um noch die Kurve zu kriegen, Anja PAUMEN, Édition Oekom, München

Le temps s’enfuit sans disparaître, produziert von La Filature, Scène Nationale für Mulhouse021 – Biennale de la Jeune Création Contemporaine

Des herbes folles, Viktoria Von Der Brüggen, Ausstellungskatalog, CEAAC, Strasbourg

Der Wald, die Kohleminen und die Sturheit der Zeichnung, Hélène Cascaro

ART PRIZE

2024

Goldmedaille, Preis der Gastjury, Salon National des Beaux-Arts de Paris

2023

1% Kulturpreis, Gewinner 2023, VUXE Agentur

Dotation Prises de vues d’œuvres, ADAGP

Aide à la Diffusion régionale, nationale, internationale – Arts Visuels, Région Grand Est

2021       

Aide Individuelle à la Création, Kulturministerium Frankreich, Direction Régionale des Affaires Culturelles du Grand Est

SAMMLUNGEN

2023           Sammlungen der Bundestag, Berlin, Deutschland

2022           Sammlung der Französischen Botschaft in Armenien, Eriwan, Armenien

2021           Sammlung der De Pietri – Artphilein Foundation, Lugano, Schweiz

Private Sammlungen Frankreich, Deutschland, Schweiz, Armenien, USA

DOKUMENTARFILM

2023

Motoco, Film
Regie : Robin Hunzinger
Koproduktion : ANA FILMS & France Télévision

KOLLABORATIONEN

2024

Henner Frères | Kreation von Schokoladenverpackungen

2022         

Arterritoires | Limitierte Auflagen des Ensembles Open Pit Mine

Soléa | Öffentlicher Auftrag für die Verkehrsbetriebe von Mülhausen.

Cairn | Gestaltung des Covers der Platte Grand Silence.

2021        

Arketex | Gestaltung bedruckter Textilien

STUDIUM

Master in Bildender Kunst
Universität Straßburg, 1999-2004

Master Politik- und Sozialwissenschaften
Projekt Ingenieurswesen in Sozial- und Solidarökonomie
Universität Haute-Alsace, 2006-2007

 

NEWS

PUBLIKATIONS

AUSSTELLUNGEN

Art, zeichnung, kunst, frankreich, henninger, emmanuel, tusche, tinte, black, schwarz, landschaften, kunstler

Kontakt

henningeremmanuel@gmail.com

+ 33 7 69 52 54 16

Atelier im Motoco & Co

11, rue des Brodeuses – Bât 75

6810 Mulhouse, Frankreich

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